Wer sich mit den Folgen medizinischer Fehlbehandlung auseinander setzen muss, weiß um die Schwierigkeit der Materie. Alleine schon die beiden Begriffe "Kunstfehler" und "Ärztepfusch" machen die unterschiedlichen Anschauungswelten deutlich. Auf der einen Seite steht der Arzt dem, bei aller Kunst, auch mal ein Fehler unterlaufen kann, auf der anderen Seite steht der Patient, der, wenn ausgerechnet ihm selbst ein Schaden zugefügt wurde, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr von Kunst reden wird.

Ist dieser Ausnahmezustand Kunstfehler/Ärztepfusch eingetreten wird guter Rat, im wahrsten Sinne des Wortes, teuer. Vertuschen, Verschleppen, Verharmlosen sind gängige Regeln beim Umgang mit Medizingeschädigten. Im Laufe der Jahre wird uns immer deutlicher vor Augen geführt,  wie wenig die Gesundheit, im Vergleich zum Geld und zum Erhalt der Lobby eines Berufsstandes, Wert ist.

Über die Schlichtungsstellen der Ärztekammern und den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) kann der Patient ein kostenloses Gutachten einholen lassen. Die Schlichtungsstellen sind als nicht neutral genug umstritten und die fachliche Kompetenz des MDK wird bei Gegengutachten auffallend gerne angezweifelt. Es bleibt noch der, oft ungewisse und teuere, Weg über ein Privatgutachten. Wie soll der Geschädigte an ehrliche und bezahlbare Gutachten kommen, wenn es nicht einmal eine unabhängige und Qualitätsgeprüfte Gutachterstelle gibt?

Die Macht des Schädigers, in aller Regel seine Haftpflichtversicherung, scheint unüberwindlich. "Wir haben Geld und wir können Sie solange hinhalten wie wir wollen!" Dass die Opfer durch alle Instanzen prozessieren müssen ist keine Seltenheit.

Von einer Gesundheitsreform erwarten wir uns mehr, und vor allem entschiedenere Rechte für den Patienten. Traurig genug, wenn man hört, dass Patientenvertreter zwar neuerdings im Ausschuss sitzen dürfen aber kein Mitbestimmungsrecht haben. Von den Medizingeschädigten ganz zu schweigen. Als Geschädigter hat man das Gefühl an einer schwer ansteckenden, unheilbaren Krankheit zu leiden. Der Kontakt mit ihm wird vermieden wo es nur geht.

Wir sind, trotz aller unserem persönlichen Leid, zum Dialog bereit. Wir wünschen uns, dass mehr auf unsere Probleme und Forderungen eingegangen wird. Durch unsere Aufklärung und Information wollen wir auch dazu beitragen, dass Behandlungsfehlern (im Extremfall verbunden mit unbeschreibbarem, lebenslangen Leid) vermieden d.h. vorgebeugt werden kann.

Es wird immer wichtiger, sich abzusichern.

Gerne sind wir bereit Ihnen eine Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht gegen einen Unkostenbeitrag zukommen zu lassen. Bei Interesse melden Sie sich unter der Telefonnummer 07562 - 3995